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Storm Seeker: Nautic Force (Review)
Artist: | Storm Seeker |
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Album: | Nautic Force |
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Medium: | CD/LP/Download/Limit. Box | |
Stil: | Shanty- und Folk-Metal, Mittelalter-Rock |
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Label: | NoCut Entertainment/SPV | |
Spieldauer: | 37:14 | |
Erschienen: | 28.04.2023 | |
Website: | [Link] |
Begeben wir uns mit STORM SEEKER auf hohe, stürmische und bedrohliche Musik-See. Was die Neusser Musik-Seeleute hier veranstalten, ist beileibe nichts Neues, aber es hat zugleich eine ungewöhnlich hohe Fanbasis, denn der Folk-Metal ist spätestens seit SANTIANO oder MONO INC. gerade als Live-Ereignis ein von vielen heiß begehrtes Spektakel.
Die stürmischen Shanty-Rocker aus Neuss holen jedenfalls viele leidenschaftlich begeisterte Seeleute an Bord ihrer „Nautic Force“, wo es neben klassischem Rockinstrumentarium auch Drehleiern, Flöten und Dudelsäcken sowie orchestralen Chören zu lauschen gilt. Mal brachial und knackig, eben stürmisch, aber auch so einige sanfte, akustische Brisen schenken einem entspannte Ruhe, bis der nächste Sturm losbricht oder auch Kanonengedonner.
Bei STORM SEEKER ist eine Seefahrt eben nicht lustig, sondern hart und rau, dynamisch und rockig bis metallisch samt einer mittelalterlichen Folk-Piratenaura. So erzählt der Album-Opener „Heavaway“ gleich von der Sehnsucht, die ein Seefahrer verspürt, wenn der Ozean nach ihm ruft.
In „Miles And Miles“ erobert man das Schiff voller Heavy-Metal-Gefühlen und einem knackigen Gitarren-Solo. Kaum hat man bei „Nautic Force“ angeheuert, wartet mit treibenden Gitarren und druckvollem Schlagzeugspiel in „Bottoms Up“ schon ein großes Trinkgelage auf einen.
Das muss einfach seien nach all den Schrecken, die an Bord auf einen warten und sich mal in finsteren und dann wieder metallischen Klängen entfalten, zu denen selbst Dudelsäcke beitragen und zwar so wild geblasen, dass einem der Kilt hochfliegt und jegliches Gehänge freigibt.
Doch glaubt ja nicht, dass es durchgängig so weitergeht.
Es wartet nämlich noch ein orchestrales, hymnisches und zugleich fast dem Gothic zuzurechnendes Meisterwerk – und zwar ein instrumentales – auf uns: „Mare Len Iunor“ lebt von breit angelegten Streicher-Passagen und akustischen Instrumenten sowie sphärischen Chören, die so klingen, als kämen sie direkt aus der Unterwelt. Vorsicht! Diesen Klängen sollte man widerstehen, denn folgen wir ihnen, scheint der Untergang vorprogrammiert genauso wie bei den Sirenen, die ihr Lied singen, dem man als Seeman nicht widerstehen kann und damit seinem sicheren Tod entgegensteuert.
Das alles muss natürlich schnell voller Härte und metallischen Gitarren-Riffs mit „Cannonthunder“ verjagt werden, um dann endlich mit „Rolling Home“ nach dieser langen, aufregenden Reise wieder an Land gehen und sein Schiff im sicheren Hafen anlegen zu können. Kein Wunder, dass man bei diesem Song in bester Shanty-Manier mitschunkeln und mitsingen kann: „Whey hey we're rolling home“.
Mit dem sehr nachdenklichen „Pump Shanty“ endet das Album dann doch nicht mit dem großen Happy End, sondern eher dem bedrückenden Wunsch: „I wish that I could wake up dead / But pumping's all I get instead...“
FAZIT: Wenn sich die STORM SEEKER aus Neuss auf eine Seefahrt einlassen, dann bitte aber richtig und in bester Folk-Metal-Manier samt rauem Gesang, harten und brachialen Gitarren-Brettern, dynamischem und rockigem Drumming sowie einer mittelalterlichen Piratenaura mit Drehleiern, Dudelsäcken, Flöten, bombastischen Chören und orchestralem Bombast. Auch die Texte folgen diesem thematischen Schema und sind in einem 20-seitigen Booklet verewigt, welches sich wiederum gemeinsam mit der CD in dem sehr ansprechend gestalteten Digipak befindet. „Nautic Force“ wird so für alle metallischen Shanty-Freunde zu einer stürmischen Folk-Metal-Seefahrt mit richtig glücklichem Ausgang.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Heavaway
- Across The Seven Seas
- Miles And Miles
- Bottoms Up
- Blow Winds Blow
- Nine Ships By Night
- Bound To The Waves
- Mare Len Iunor
- Cannonthunder
- Rolling Home
- Pump Shanty
- Bass - Timothy Abor
- Gesang - Timothy Abor, Fabi, Olaf Abor, Chor
- Gitarre - Paulie
- Keys - Ughar der schrecklich Durstige
- Schlagzeug - Olaf Abor
- Sonstige - Fabi (Hurdy Gurdy, Recorder), Ughar der schrecklich Durstige (Melodica), Winnand Bergen (Dudelsäcke), Fanny Herbst (Harfe)
- Calm Seas Vol. 1 (2021) - 7/15 Punkten
- Nautic Force (2023) - 12/15 Punkten
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